Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Ungewissheit als Herausforderung für die ökonomische Theorie. Herausgegeben von Birger P. Priddat und Alihan Kabalak

28. Juni 2013

Cover

Nichtwissen, Ambivalenz und Entscheidung. Marburg: Metropolis 2013. (Konstanzer Beiträge zum Nichtwissen in der Ökonomie, 1)
Zitation

In den anhaltenden Finanz- und Schuldenkrisen wird deutlich, dass die Ökonomik die Erwartungen, die an sie gestellt werden, nicht so elegant löst, wie ihre Methoden es versprechen. Die älteren kritischen Analysen – von Knight, Keynes, Shackle bis Hayek – sind aber nurmehr Anregungen für neuere Angänge, die Frage zu untersuchen, was die Ökonomik weiß, wissen kann, und was sie nur schätzt, intuitiv erfasst, oder kommunikativ sich vergewissert. Die Knightsche Unterscheidung zwischen risk and uncertainty lässt sich anscheinend nicht einfach probabilistisch auflösen: es gibt Situationen, denen keine Wahrscheinlichkeitsverteilung zugeordnet werden kann. Das Mögliche ist nicht identisch mit einem Wahrscheinlichen. Es gibt fundamentale Zweifel an der Ontologie der Ökonomie, damit an der Distinktion ihrer Aussagefähigkeit.

Das Buch erörtert folgende Fragen: Wie ist das Nichtwissen in der Ökonomie repräsentiert? Welche epistemischen Fragen werden neu aufgeworfen? Was ändert die neuroscience am Entscheidungsbegriff? Wie gehen wir mit chaotischen Finanzsystemen um? Wie formieren sich Erwartungen? Welche Gewissheit haben wir bei ungewisser Zukunft? (Verlag)

Prof. Dr. Birger Priddat lehrt Politische Ökonomie an der Universität Witten/Herdecke.

Dr. Alihan Kabalak ist Research Fellow am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften Leipzig.

Der vorliegende Titel ist der erste Band der auf vier Bände angelegten Reihe „Konstanzer Beiträge zum Nichtwissen in der Ökonomie“. Die darin erscheinenden Publikationen entstammen dem Forschungsaufenthalt Birger Priddats am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz zwischen Oktober 2011 und September 2012.